Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen.

 

Verhaltensmuster und innere Erfahrungen des Betroffenen weichen deutlich von einer kulturell erwarteten und akzeptierten Norm ab.

 

Allgemeinen Definition nach ICD und globale Kriterien:

Abweichung der Verhaltensmuster im Bereich der Wahrnehmung der Gefühle und zwischenmenschlichen Beziehungen.

 

Das Verhalten ist unangepasst unflexibel und unzweckmäßig

 

Die Veränderungen sind stabil und von langen Dauer, beginnen im Kindesalter oder in der Adoleszenz

 

Primär sollte keine andere psychische Erkrankung vorliegen die  Symptomatik erklärt kann jedoch episodisch oder chronisch überlagert werden.

 

Es sollte keine organische Erkrankung vorliegen

 

Es bestehen erhebliche persönliche und soziale Beeinträchtigungen. Persönliches Leiden und gestörte sozialer Funktionsfähigkeit. 

 

Diagnostik:

Ausführliche Anamnese

Psychopathologische Befund

Internistisch neurologische Untersuchung

Theorie geleitete Diagnosebildung mit Hypothesen Bildung

Operationalisiert Diagnostik ICD (IPDE) , DSM (SKID II)

 

 

Unterteilung nach ICD

Paranoide Persönlichkeitsstörung

Schizoide Persönlichkeitsstörung

Dissoziale Persönlichkeitsstörung

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

Hstrionische Persönlichkeitsstörung

Anankastische Persönlichkeitsstörung

Ängstlich- vermeidende Persönlichkeitsstörung

Abhängige-asthenischstenische Persönlichkeitsstörung 

sonstige Persönlichkeitsstörungen 

nicht näher bezeichnete Persönlichkeitsstörung

 

Unterteilung nach DSM Cluster A, B, C.

 

A: sonderbar exzentrisch: paranoide Persönlichkeitsstörung, schizoide Persönlichkeitsstörung, schizotypische Persönlichkeitsstörung

 

B: dramatisch-emotional: Antisoziale Persönlichkeitsstörung borderline Persönlichkeitsstörung Histrionische Persönlichkeitsstörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung.

 

C: ängstlich: selbst unsichere Persönlichkeitsstörung, abhängige Persönlichkeitsstörung, zwanghafte Persönlichkeitsstörung.

 

Spezifische Persönlichkeitsstörungen.

 

Paranoide Persönlichkeitsstörung:

Misstrauen, verzerrter Interpretation der Umgebung, gedankliche Starre, höhere Kränkbarkeit, Neigung zu aggressiven Reaktionen und fantastische expansive Zuspitzungen, Eifersucht. Querulatorische Zuspitzungen.

 

Schizoide Persönlichkeitsstörung:

soziale Kontaktschwäche, eingeschränkte emotionale Erlebnis und Ausdrucksfähigkeit, Verschlossenheit, Einzelgängertum, keine näheren Bindungen, emotionaler kühle, anhedonie, kein Interesse an sex.

 

Dissoziale Persönlichkeitsstörung:

Überdauernde Neigung zu Devianz und Delinquenz. Egozentrizität, fehlende Selbstkritik, geringe Frustrationstoleranz, mangelnde Schuldgefühle, Anreizsuche und Impulsivität. 

tSchwere Mangel an Empathie, Verantwortungslosigkeit, Missachtung sozialer Normen,Unfähigkeit zu längerfristigen Beziehungen, Unfähigkeit zum erleben von Schuldbewusstsein und lernen aus Bestrafung, neigen andere zu beschuldigen externalisieren. 

 

Emotional instabile Persönlichkeit von impulsiven Typ:

Schlechte Affektsteuerung, schlechte Impulskontrolle, Neigung zu Wut und Gewaltausbrüchen. Kurzschlusshandlungen, Streitsucht, instabile Stimmung.

 

 

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, borderline Typ:

Affektive Regulationsstörung und Impulskontrollstörung, übersensibilität gegenüber soziale Zurückweisung und Bedrohung, disfunktionales konfliktträchtiges und instabiles Beziehungsmuster, Instabilität hinsichtlich Selbstbild und mangelnde selbst fremd Abgrenzung, wiederholte selbstbeschädigung und Parasuizidale Handlungen, dissoziative Phänomene.

 

Histrionische Persönlichkeitsstörung:

Übermäßiges Verlangen nach Aufmerksamkeit und Anerkennung,Egozentrik, Neigung zur Dramatisierung Unechtheit und Schauspielerei, labile Affektivität, inkonstante zwischenmenschliche Beziehungen,

 

Anankastische Persönlichkeitsstörung:

Perfektionismus, übertriebene Gewissenshaftigkeit und solidität, inflexibilität. 

Unentschlossenheit, Zweifel. Andringen beharrlichen und unerwünschte Gedanken oder Impulse, Bedürfnis zu frühzeitigen detailierten unveränderbaren Vorausplanung alle Aktivitäten. 

 

Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung:

Minderwertigkeitsgefühle, Sehnsucht nach Zuwendung und angst vor Zurückweisung, mangelnde soziale Kompetenz, Ängstlichkeit, Vermeidungsverhalten und Bindungsangst. 

Anspannung Überbesorgtheit, gewohnheitsmäßige Befangenheit um Gefühle von Unsicherheit Überempfindlichkeit gegenüber Kritik Neigung zur Überbetonung potentielle Gefahren eingeschränkter Lebensstil wegen der Bedürfnisses nach Gewissheit und Sicherheit.

 

Abhängige Persönlichkeitsstörung:

Unselbstständige Lebensführung, mangelnde Übernahme von selbst Verantwortung, signalisieren von Hilflosigkeit und schwäche, Gefühle des ständigen angewiesenheits auf Unterstützung, Angst von Trennung und allein sein.

 

Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörung-narzisstische Persönlichkeitsstörung:

Verlangen von Bewunderung und besondere Behandlung durch andere, Neigung zu Großartigkeit in der Fantasie und Verhalten, starke Kränkbarkeit und Überempfindlichkeit, ausbeuterischer Beziehungsstil.

 

 

Allgemeine Therapie der Persönlichkeitsstörungen:

Behandlungsziele nach Wichtigkeit festlegen dynamisch halten: eigen und Fremdgefährdung, Gefährdung der Therapie, Störungen der Verhalten, Störungen des emotionalen Erlebens, Probleme der Lebensgestaltung.

Analyse der Probleme: Externe Faktoren, Verzerrung bei Wahrnehmung und bei der Interpretation, Verzerrungen bei Denkmuster, erlebnismuster und Beziehungsmuster, Verzerrung bei Handlungstendenzen und Verhaltensrepertoire, manifeste Verhalten und Interaktionsmuster, spezifische Reaktion des sozialen Umfeldes.

Offene Kommunikation der Diagnose, Psychoedukation, Verarbeitung eine sinnstiftenden und  plausiblen Erklärungs und Behandlung Models, klare und plausible Therapievereinbarungen, Beziehungsarbeit, supervision, intervision.

 

Psychotherapieverfahren bei borderline Persönlichkeitsstörung:

 

Dialektische behaviorale Therapie: modifizierte kognitive Verhaltenstherapie, stationär und ambulant, Anwendung von Einzel um Gruppentherapie, Zielhierarchie, Fokus auf die Verhaltensauffälligkeiten (Inter personelle Wirksamkeit, Selbstkontrolle, stress Management, AchtsamkeitsTraining, emotions Regulation, Transferübungen, Telefonberatung, Module für Traumatherapie, Essstörungen, sucht, Manual)

 

Transferrenz fokussierte Psychotherapie nach Kernberg: Psychoanalyse, modifiziertes Setting, Behandlungsvertrag, ZielHierarchie, Fokus auf Übertragungs Beziehung, Deutung der aktivierten Objektbeziehungsdiade insbesondere auf Affekte wie Wut und Hass. Therapeutische Neutralität, Manual.

 

Mentalisationsbasierte Therapie: Fokus auf Mentalisierung die gestört ist. Fähigkeit, deren Erwerb (soziale Konstruktion der sozialen Kognition und reziproke Affektspiegelung und Internalisierungsprozesse im Rahmen einer sicheren Bindungsbeziehung).

 

Medikamentöse Therapie:

Vorwiegend Behandlung der sekundären Symptomatik wie affektive Symptome, sucht, Angstsymptome.

Off Label Behandlung der Kernsymptome:

Valproat: Reduktion von Aggressivität, Depressivität, Impulsivität, Feindseligkeit.

Topiramat: gute Wirkung gegen Wut, Angst, Interpersonelle Probleme und Somatisierung.

Lamotrigin: Ärger, Impulsivität.

Olanzapin: Reduktion der Angst und Wut und interpersonale Sensitivität sowohl Depressivität.

Aripiprazol:affektkontrolle, impulskontrolle, depresivität , Aggressivität.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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